Vorauszahlungs-Betrug
Der Klassiker – zahlen und nie wiedersehen
Hinweis: So funktioniert der Betrug:
Du suchst eine Waschmaschine auf Facebook Marketplace. Ein Angebot: Bosch Serie 8 für 200 € (statt 800 € neu). Fotos sehen gut aus. Verkäufer schreibt: "Funktioniert einwandfrei, ziehe um, brauche Platz."
Die Wende: Du fragst: "Kann ich heute vorbeikommen?" Verkäufer: "Bin diese Woche nicht da, aber wenn du sie reservieren willst, überweise 50 € Anzahlung. Dann halte ich sie für dich."
Das klingt fair. Du überweist 50 €. Der Verkäufer bestätigt: "Super, sag mir Bescheid wenn du abholen kommst!" Samstag schreibst du: "Kann heute um 14 Uhr vorbeikommen." Keine Antwort. Sonntag wieder. Montag wieder.
Die Realität: Das Profil ist gelöscht. Die 50 € sind weg. Die Waschmaschine existierte nie. Der Betrüger hat 30 Leute gleichzeitig abgezockt = 1.500 € in einer Woche.
Die Psychologie dahinter:
Betrüger nutzen den Verknappungs-Effekt: "Viele Interessenten!", "Andere wollen auch Anzahlung zahlen!", "Nur noch heute verfügbar!" Du hast Angst das Schnäppchen zu verpassen.
Die "Anzahlung" klingt vernünftig – ist ja nicht der volle Preis. Aber genau das ist die Falle: Bei 30 Opfern à 50 € ist es für Betrüger profitabler als echte Arbeit.
Warnung: Warnsignale:
- • Verkäufer kann sich "diese Woche" nicht treffen, fordert aber Anzahlung
- • Will Zahlung per Überweisung, PayPal "Freunde & Familie", oder Geschenkkarte
- • "Reservierung" nur gegen Vorauszahlung möglich
- • Profil ist neu erstellt (unter 3 Monate alt)
- • Wird ausweichend bei Fragen nach genauem Treffpunkt
Gut: Schutzmaßnahmen:
- 1. NIEMALS Vorauszahlung: Kein Geld bevor du den Artikel gesehen und geprüft hast
- 2. Nur persönliche Treffen: An öffentlichem Ort (Polizei-Parkplatz ideal!), bei Tageslicht
- 3. Bargeld bei Übergabe: Prüfe Artikel gründlich, dann erst bezahlen
- 4. Begleitperson mitnehmen: Besonders bei teureren Artikeln oder unbekannten Gegenden